Anrampungen für
Schieberkappen und Schachtabdeckungen
Beispiel für Wasserleitungs-Schieberkappen
Bild 1a Bild 2
Herkömmliche Asphalt-Anrampung Anrampung mit Kunststoff-Fertigteil
(mit 4 Schrauben befestigt)
Bislang
stellt der Einbau von Schieberkappen, Schachtabdeckungen und Zeilen (nachfolgend
„Einbauteile“ genannt) bei Straßenbauarbeiten immer ein Problem dar.
Insbesondere dann, wenn die Deckschicht nicht unmittelbar nach der
Tragschicht eingebaut werden kann und die Fahrbahnen aber für den Verkehr
freigegeben werden müssen. Da bis zum Einbau der Deckschicht oft längere Zeit
vergeht, ist es erforderlich, die Einbauteile provisorisch zu schützen.
Dies
wird üblicherweise mit Asphalt-Anrampungen (siehe Bild 1a u. 1b) oder dem Heben der
Einbauteile vor dem Deckenbau bewerkstelligt. Beide Lösungen sind aber sehr
material-, zeit- und kostenintensiv.
Bild 1b
Herkömmliche Asphalt-Anrampung
bei Schachtabdeckungen
Formgebung:
Die hier vorgestellten Anrampungen (siehe Bild 2) können für alle Formen von Einbauteilen (rund, oval, eckig; siehe Fig. 1-4 u. Schnitt A-A - D-D) vorgefertigt werden. Für größere Einbauteile (z.B. Schachtabdeckungen, siehe Bild 1b) können sie aber auch segmentweise bzw. mehrteilig hergestellt werden. Dies gewährleistet Vereinfachungen beim Transport, der Montage, der Demontage und der Lagerung.
Der äußere
Rand der Anrampungen hat eine Höhe von 5 bis 10 mm. In der Mitte hat die
Anrampung die Höhe des freistehenden Einbauteiles und somit die Höhe der
geplanten Deckschicht.
Kleine
Einbauteile (z.B. Schieberkappen von Wasserleitungsschiebern) können durch eine
Überhöhung der Anrampung von ca. 5-10 mm und einen Ringspalt von ca. 10 mm
zwischen Schieberkappe und Anrampung, fast gänzlich vor Verkehrslasten geschützt
werden. Die Verkehrslasten können dadurch direkt über die Anrampung auf die
Tragschicht übertragen werden. Der Ringspalt hat zudem den Vorteil, dass
Fertigungstoleranzen der Anrampungen ausgeglichen werden, die bei der Montage
auf der Baustelle evtl. Probleme aufwerfen könnten.
Der Anrampungswinkel sollte ca. 10°-15° betragen, um ein möglichst ungehindertes Überfahren zu gewährleisten und um die Verkehrslasten durch Überrollen oder Anfahren mit einem Rad möglichst gering zu halten. Damit ergibt sich für die in Bild 2 dargestellte Anrampung (h = 4 cm, Anrampungswinklel=10°) ein Außendurchmesser des Fertigteiles von ca. 67 cm (siehe auch Zeichnungen im Skript). Aus Gründen der Material- und Gewichtsersparnis sind die Anrampungen auf der Unterseite gerippt bzw. mit Stegen herzustellen. Dies hat den Vorteil, dass sich die Anrampungen besser der unebenen / rauhen Oberfläche der Tragschicht anpassen.
Reduzierung
der Formen-Vielfalt:
Um die
Vielzahl unterschiedlicher Formen und Bauhöhen zu reduzieren, sollte eine
Anrampung für mehrere Einbauteile konzipiert sein. Dies reduziert wesentlich
die Kosten für die Herstellung, den Erwerb und die Vorhaltung. Beispiel: Eine
einheitliche Anrampung für Wasser-, Gas- u. Ferngasleitungs-Schieberkappen mit
einem Durchmesser bis 190 mm bzw. 120x120 mm. Diese Anrampung hat einen
Innendurchmesser von 20 cm und bietet Einsatzmöglichkeiten für
4 der am häufigsten verwendeten Schieberkappen (d=120, 145 u. 190 mm bzw.
120x120 mm).
Material:
Die
Anrampungen sind vorzugsweise aus schlagfestem, UV-beständigem Kunststoff od.
GFK herzustellen (Belastung SLW 60). Kunststoffe zeichnen sich durch geringes
Gewicht und hohe Belastbarkeit aus, bieten fast unbegrenzte konstruktive
Gestaltungsmöglichkeiten und sind zudem recycelbar.
Es besteht auch die Möglichkeit, hierfür recycelte
Kunststoffe einzusetzen. So können
nochmals wertvolle Ressourcen eingespart werden.
Kunststoff
bietet weiterhin den Vorteil, dass die Anrampungen auf einfache Weise und
kostengünstig eingefärbt werden können. Somit sind sie für das
Baustellenpersonal und die Verkehrsteilnehmer markiert und können speziell bei
schlechter Witterung oder bei Dunkelheit besser erkannt werden.
Die Oberfläche
der Anrampungen sollte angeraut, strukturiert oder besandet sein. Dies bietet
mehr Sicherheit beim Befahren durch Zweiradfahrer oder beim Begehen durch Fußgänger.
Montage
u. Demontage:
Die
Anrampungen sind werksseitig mit mehreren vorgefertigten Bohrungen herzustellen.
Mindestens 12 Stück bei den in Fig. 1-4 dargestellten Formteilen bzw.
mindestens im Abstand von ca. 15 cm bei linearen Anrampungen (z.B.
Anrampungen für Pflasterzeilen, Asphalt-Fräs- u. Schnittkanten und Borde).
Die Anordnung der Bohrlöcher kann wahlweise rechtwinkelig zur Tragschicht
(siehe Detail 1) bzw. senkrecht zur Anrampung (siehe Detail 2)
erfolgen. Letzteres hat den Vorteil, dass die Schrauben infolge der horizontalen
Verkehrslasten geringeren Scherspannungen ausgesetzt sind.
Die
vorgefertigten Bohrungen dienen gleichzeitig als Schablone für die in die
Tragschicht zu bohrenden Löcher. Dies hat den Vorteil, dass auf der Baustelle
kein Messen und Anzeichnen erforderlich ist.
Hier
liegt ein weiterer entscheidender Vorteil gegenüber den herkömmlichen Asphalt-Anrampungen. Diese erfordern für Montage und Demontage eine
Arbeitszeit von ca. 2 x 20-30 Min. je Einbauteil. Die vorgefertigten
Anrampungen lassen sich in ca. 5 Min. montieren und in weniger als 5 Min.
wieder demontieren. Vorteil: Wesentliche Einsparung von Arbeitszeit - dies
zudem mit geringerem körperlichen Aufwand und weniger erforderlichen
Nebenarbeiten.
Anzahl
der Schraubverbindungen:
Anrampungen für
Schieberkappen sind mit 4 Schrauben
je Formteil und Anrampungen für Zeilen, Asphalt-Fräs- u. -Schnittkanten und Borde
mit 3 Schrauben je lfd. Meter zu
befestigen.
Sonstiges:
Alle Teile,
bis auf die in der Tragschicht verbleibenden Dübel, können, je nach Abnutzung
durch den Verkehr, mehrere Male
wiederverwendet werden. Hier liegt ein weiterer entscheidender Vorteil gegenüber
den herkömmlichen Asphalt-Anrampungen. Diese erfordern wertvolles und teures
Baumaterial, die Entsorgung des Abbruchmaterials (Verschwendung wertvollen
Deponievolumens) und zusätzlichen Reinigungsaufwand infolge der Abbrucharbeiten.
Die erforderlichen Nebenarbeiten werden wesentlich reduziert.
Die bislang
bekannten Abplatzungen oder Ausbrüche an provisorischen Asphalt- oder
Betonanrampungen und die damit verbundenen Nachbesserungsarbeiten bleiben
erspart.
Eine Zulassung durch die Bundesanstalt für Straßenwesen ist für die beschriebenen Anrampungen nicht erforderlich.
Zusammenfassung
der Vorteile:
Einsatz
vorgefertigter und somit kostengünstiger Anrampungen. |
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Einsatz von recycelbaren Kunststoffen oder Kunststoffen aus Recyclingmaterial. |
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Mehrmalige Wiederverwendung der vorgefertigten Anrampungen. |
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Wesentliche Einsparung von Arbeitszeit, wertvollen Baustoffen, Material- und Entsorgungskosten. |
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Weniger Nebenarbeiten und somit Einsparung von Kraftstoffen und Energie. |
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Unkomplizierte und leichte Montage und Demontage aller Anrampungen innerhalb weniger Minuten. |
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Rentabel auch für Kurzzeitbaustellen. |
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Farbgebung durch Verwendung von Kunststoff und somit „automatische“ Markierung für Baustellenpersonal und Verkehrsteilnehmer. |
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Bei Anrampungen für Schieberkappen u. Schachtabdeckungen gilt außerdem: |
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Schutz kleiner Schieberkappen durch überhöhte Anrampungen bzw. Anrampungen mit Ringspalt. |
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Es können kostengünstige „starre“ Einbauteile verwendet werden. Der Einbau der um ein Vielfaches teureren höhenverstellbaren Einbauteile kann entfallen. |
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Alle Einbauteile können sofort auf die geplante Fahrbahnhöhe gesetzt werden, auch wenn die Deckschicht erst später eingebaut wird. Ein späteres Heben der Einbauteile ist nicht erforderlich. |
Download o.g. Skriptes als WORD-Datei (9 Seiten einschl. Fotos u. Zeichnungen, ZIP, ca. 560 kB)
Siehe auch Anrampungen für:
Asphalt-Fräs- und -Schnittkanten